17 Mrz Mein Erstes Mal
Sonntagmorgen, mein Handy klingelt. Eine unbekannte Nummer. War mag das sein? Ohne zu diesem
Zeitpunkt auch nur einen Gedanken ans Fotografieren zu haben, wische ich den grünen Hörer auf
meinen Bildschirm nach oben. «Sam Scherer?».
Johannes Seitz vom Jodlerclub Stadt St.Gallen war am Telefon. Wir kennen uns vom Sehen – aber
auch nicht mehr. «Er habe mich in der Kirche in Winkeln fotografieren gesehen und sei von den
Bildergebnissen begeistert gewesen. Er würde mich gerne anfragen, das Jubiläumskonzert des
Jodelclubs Stadt St.Gallen fotografisch zu begleiten.» Mein Auftrag: Einen schönen und spannenden
Foto- und Videoeinblick über den gesamten Anlass (inkl. Sponsoren-Apéro, Konzertveranstaltung und
Abendfreier) einzufangen.
Wow, meine erste ganz offizielle Auftragsanfrage war da! Ich habe mittlerweile doch schon einige
Kirch-, Pfarrei und Quartiersanlässe fotografisch gestaltet, aber bisweilen auf Freiwilligkeitsbasis und
ohne für die Fotos etwas zu verlangen.
Sofort setzte ich mich ans Notebook und verfasste meine erste offizielle Offerte und
Auftragsbestätigung. Neue Gedanken kamen auf: Wie viel sollte ich wohl verlangen? Was ist meinen
Foto-Kunden wichtig? Ich entschied mich für ein Preismodell, das ich bis heute allen meinen Kunden
erfolgreich unterbreite: Die Auftraggebenden zahlen ‘meine Anwesenheitsstunden’. Darin sind alle
nachfolgenden Arbeiten (v.a. Bildauswahl und Bildbearbeitung) integriert. Dies sorgt für eine
transparente Preiskalkulation und verhindert ‘böse Überraschungen’, wie sie leider am Markt doch
immer wieder entstehen können.
Der grosse Tag ist da, ich bin hoch motiviert und breite meine Ausrüstung zur Kontrolle aus. Mit an
Bord sein werden zwei hochwertige Spiegelreflexkameras (Canon EOS 7D Mark II und Canon EOS 5D
Mark IV), diverse Objektive (Tamron), ein Blitzgerät, ein Stativ sowie ein Mikrofon, das ich mir für
diesen Anlass zugetan hatte, um schöne Videos des Anlasses erstellen zu können.
Das Jubiläumskonzert des Jodelclub Stadt St.Gallen verlief wie am Schnürchen und mir gelangen es,
tolle Foto-Einblicke einzufangen. Total erschöpft, zufrieden und auch ein bisschen stolz trete ich
gegen Mittarnacht den Nachhauseweg an. Aber der Auftrag ist noch lange nicht erfolgreich
abgeschlossen: Es folgen Stunden des Aussortierens, der Bildbearbeitung und des Video-Schneidens.
Ich bin total happy, dass mein Video-Mitschnitt sogar im örtlichen TV-Programm (TVO) ausgestrahlt
wird. Ich blicke auf ein schönes, aufregendes und auch strenges erstes Mal zurück.
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